Am Montag, den 20. Mai heißt es um 20 Uhr in der Alten Pfarrkirche Steinheim „Himmel in Stein“. Im Auftrag des örtlichen Geschichtsvereins erzählt der Frankfurter Historiker PD Dr. Michael Maaser die Geschichte der Alten Stadtpfarrkirche und erklärt, warum sie nicht nur für die Steinheimer ein „Himmel aus Stein“ war.
Dem Mainzer Erzbischof Dieter von Erbach gelang es am 21. Oktober 1449, die Stadtpfarrkirche aus dem Dorf Steinheim in die Stadt Steinheim zu verlegen. Das war der Anfang der Stadtpfarrkirche am Obertor. Dieters Wappen am Kirchturm zeugt noch heute davon, dass die Steinheimer ihre Kirche nicht im Dorf ließen. An der Stelle der Kapelle zum Heiligen Geist, die Gottfried von Eppstein und seine Frau Loretta am 22. Juli 1329 gestiftet hatten, entstand ein neuer Kirchenbau mit spätgotischem Chor (1504-1509). In der Kirche befanden sich u. a. eine Statue des Heiligen Sebastian (um 1510) und ein Chorgestühl (1510 und 1514) mit reichhaltigen Verzierungen. Das berühmteste Steinheimer sakrale Kunstwerk kam Mitte des 16. Jahrhunderts in die Kirche, die Strahlenmadonna. Sie stand ursprünglich in der Hanauer Kinzdorfkirche. Da die inzwischen evangelisch gewordene Kinzdorfgemeinde für die Lindenholzfigur (um 1420) keine Verwendung mehr hatte und sie deshalb aus ihrer Kirche entfernt hatte, konnte der Steinheimer Pfarrer Paulus Popp den Hanauern die Madonna abkaufen und in einer Lichterprozession in die Stadt Steinheim überführen. Hier, in der Alten Stadtpfarrkirche, steht die Figur noch heute. Zur gleichen Zeit wurde der Innenraum der Kirche durch Grabdenkmäler ausgeschmückt. Der Bildhauer Conrad Forster, in Diensten des Kurfürsten von der Pfalz und tätig im Heidelberger Schloss, schuf 1553 das Epitaph von Frowin von Hutten und seiner zweiten Frau Kunigunde.
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