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Heute, zu Beginn des Jahres 2017 herrscht eine angeheizte Auseinandersetzung um die Flüchtlingsaufnahme in Deutschland und Europa. Aufgekündigt scheint der Konsens, dass bestehende Unterschiede von Menschen nie wieder Ansatzpunkt für unterschiedliche Behandlung werden sollte, dass Menschenrechte universelle Gültigkeit haben sollen. Flucht und Migration sind globale Realitäten. Aber sie werden nicht nur als Herausforderungen für Grundrechte und für Einwanderungs- und Integrationspolitik aufgefasst. Sondern die gegenwärtigen und die schon seit einem Vierteljahrhundert andauernden Auseinandersetzungen weisen inzwischen in eine andere Richtung:
Humanität, universelle Menschrechte, Schutz- und Hilfsbedürftigkeit werden grundsätzlich in Frage gestellt. Nicht länger sollen sie die Richtschnur des Denkens und Handelns vorgeben. In Europa und seinen Mitgliedsstaaten wird immer vordringlicher die Bedrohung und Sicherheit der eigenen Bevölkerung thematisiert. Immer mehr Menschen sehen auch die „eigene“ Identität, Kultur, Religion, Nationalität bedroht und möchten sie gegen alles Fremde verteidigen.
Die Veranstaltung stellt sich einer solchen Tendenz ausdrücklich entgegen, den das Erinnern an die Opfer von Faschismus und Holocaust ist zugleich immer auch Appell, sich jeder kollektiven Ausgrenzung von Individuen und auch jedem feindseligen Hass und Gewalt gegen Menschen entgegen zu stellen. Demokratisches Zusammenleben von freien Individuen verlangt empathischen Respekt vor dem jeweils Anderen und darf sich nicht von kollektivem Freund-Feind-Denken überwältigen lassen.
Der Runde Tisch beschäftigt sich mit der Aufbereitung der Geschichte der Steinheimer Opfer des Nationalsozialismus. Im Jahre 2012 wurden für die jüdischen Opfer sogenannte Stolpersteine verlegt. Zur Zeit arbeiten die Mitglieder unter anderem an der Aufbereitung der Opfer der „Euthanasie“. Wer die Arbeit unterstützen möchte kann spenden an die Evang. Kirchengemeinde Steinheim, IBAN DE48 5019 0000 0005 5110 97 bei der Frankfurter Volksbank, 00 mit dem Verwendungszweck: Gedenken im Alltag.